In ihrem Buch untersucht Annette Spitzenberg den ältesten uns zugänglichen sumerischen Mythos der Inanna und Ereschkigal und entfaltet anhand von ihm eine Held:innenreise für unsere Zeit. Es ist ein Weg voller Weisheit und Mitgefühl, uneingeschränkter Hingabe und mutiger Entschlossenheit, sich der Tiefe zu stellen. Der Mythos von Inanna und Ereschkigal gibt zu diesem Weg eine Art Landkarte. Die Autorin ist ihn selbst auch gegangen.
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Der Autorin Annette Spitzenberg gelingt es, den uralten Mythos von Inanna in die heutige Zeit zu übertragen. Der Weg in die Tiefe wird beschrieben anhand der sieben Tore, die Inanna zu
durchschreiten hat im Loslassen von Privilegien, Kräften und Identifikationen. In verschiedenen Schritten ist dieser Erfahrungsweg vergleichbar mit dem individuellen Prozess des Erwachens
in die Einheit allen Lebens. Auch heute führt dieser Weg durch Dunkelheit und Angst hindurch in die grosse Erfahrung. Zu jedem Entwicklungsschritt sind Übungen, Überlegungen, Fragen für den
Prozess des Abstiegs in die Tiefe formuliert.
Annette Spitzenberg beleuchtet aber nicht ausschliesslich den individuellen Prozess der Ganzwerdung sondern verweist immer wieder auf gesellschaftlich- kollektive Themen, die heute
anstehen.
Ein ausgezeichnetes Buch als Anleitung zur Selbstbegegnung und zur Sensibilisierung für gesellschaftliche Fragen, in dem die Autorin auch sehr persönliche
Erfahrungen einfliessen lässt.
Margrit Wenk-Schlegel
Rezension in der Zeitschrift Fama 3-2023 von Moni Egger
Annette Spitzenberg interpretiert den sumerischen Inanna-Mythos als eine Heldinnenreise. Inannas Aufstieg zur Macht, ihr Abstieg ins Totenreich – dessen Herrscherin ihre Schwester Ereschkigal ist – ihr Tod und ihre Rückkehr in die Welt der Lebenden werden so zu Beispielgeschichten für den Reifungsprozess vom Mädchen zur weisen Frau, die den Tod in ihr Leben integriert hat.
Die Stationen dieser Reise werden in jeweils vier Schritten durchlaufen: Zuerst wird ein Abschnitt aus dem Mythos zitiert, zum Teil auch paraphrasiert, sodass ein guter Eindruck über Inhalt und Form des Mythos entsteht. Danach folgt eine Deutung jeweils unter einem Hauptaspekt, der symbolisch und mythologisch ausgelegt wird. Dabei wird dieser Hauptaspekt mit allerlei Assoziationen verwoben – aktuellen Zeitbezügen, Gesellschaftsstrukturen, Patriarchat, Gesundheit, weiblicher Entwicklung, psychologischer Vorgänge oder Muster, Bezug zu Religion und Kirche – die seine mögliche Bedeutung für heutige *Frauen zeigen sollen. Eigene biographische Erinnerungen oder Szenen aus der Arbeit mit Kursteilnehmenden, die diesen Hauptaspekt seelisch-psychisch verorten, schlagen die Brücke in die innere Ebene. Und schliesslich folgen Anleitungen zu Körper- und Imaginations-Übungen für einen bewussteren Umgang mit diesem Aspekt.
So bietet das Buch einen vielseitigen und sehr persönlichen Zugang zu einem der grössten Texte der Weltgeschichte und lädt ein, nicht nur über diesen Mythos einiges zu lernen, sondern auch über sich selbst.
Moni Egger
Ich habe dein Buch in den ersten zwei Tagen bis fast in die Hälfte verschlungen. Mir gefällt es super! Die Tiefe, deine Recherche, den weiblichen Fokus und die Prozessarbeitsinputs. Ich finde es sehr gelungen.
Stefanie Gfeller
Ich bin überzeugt, dass du tiefe Wahrheiten ausgesprochen hast. Danke für das Buch!
Gabriela
Annette Spitzenberg
Wolfgangweg 11 B
9014 St. Gallen
WAGANA
Tel: +41 (0)79 832 88 97